Pflanzenschutzhinweise vom 15.07.2025

15. Juli 2025

Insgesamt ist die Witterung für diese Woche unbeständig gemeldet. Sonne und Wolken wechseln sich bei schwülen Temperaturen bis ca. 27 °C und hoher Luftfeuchtigkeit ab. Die nächtliche Abkühlung liegt bei 14 °C. Die Regenschauer schwächen ab Donnerstag ab und es wird zunehmend wieder trocken. Ab Ende der Woche erreichen die Temperaturen wieder sommerliche Temperaturen bis zu 30 °C.

Schosser

Inzwischen treten erste Schossrüben in den Beständen auf. Um ein ,,Aussamen‘‘ zu verhindern sollten die Schosser jetzt möglichst vor der Fungizidbehandlung gezogen oder ausgehackt werden.

Blattkrankheiten

Cercospora-Blattflecken sind in allen Zuckerrübenflächen zu finden. Teils kam es schon zu einer Schwellenüberschreitung. Von letzter auf diese Woche kann man einen leichten Anstieg beobachten. Dies ist sicherlich auf den Niederschlag von letzter Woche zurückzuführen. Sollte noch keine Behandlung gelaufen sein, so ist jetzt, bzw. nach der Regenperiode der richtige Zeitpunkt.

Beregnungsstandorte zeigen einen deutlichen Anstieg. Zuckerrüben, in denen die Erstbehandlung vor mehr als zwei Wochen erfolgt ist, sollten unbedingt kontrolliert werden. Aufgrund des feuchten Mikroklimas ist der Druck erhöht. Die Schwelle für die zweite Fungizidmaßnahme beträgt 15 %.

Generell ist durch die regionalen Regenschauer in Kombination mit den gemeldeten, warmen Temperaturen mit einem erhöhten Cercospora-Aufkommen zu rechnen.

Die eigene Feldkontrolle ist für eine termingenaue Behandlung unerlässlich.

Kontrollieren Sie 100 Blätter aus der mittleren Blattetage auf Befall durch Cercospora, Mehltau, Rost oder Ramularia. Bei 5 % befallener Blätter ist die Behandlungsschwelle erreicht.

To-Do-Liste für eine erfolgreiche Behandlung

  • Erstbehandlung unmittelbar bei Erreichen der Behandlungsschwelle.
  • Zur Erstbehandlung möglichst starke Fungizide in Kombination mit Kontaktfungiziden verwenden.
  • Spritzung bei Temperaturen unter 25°C. An heißen Sommertagen in den frühen Morgenstunden (leichter Tau-Belag ist positiv) oder am späten Abend bei nicht zu hoher Temperatur spritzen.
  • Wasseraufwandmenge 300 – 400 l/ha. Der Einsatz von Netzmitteln verbessert die Wirkung (z.B. Dash, Kantor, Break thru).
  • Keine Spritzungen bei Windgeschwindigkeiten über 5 m/s.
  • Fungizide in voller Aufwandmenge einsetzen.
  • Mittelwechsel bei Mehrfachbehandlungen.
  • Folgespritzungen nach ca. 3 Wochen bei Schwellenüberschreitung
    (15 % befallene Blätter) einplanen.
  • Behandlung erst nach einem Beregnungsgang durchführen, sonst werden Kontaktfungizide abgewaschen.
  • Eine Notfallzulassung nach Art. 53 wurde in diesem Jahr für eine Reihe von Fungiziden erteilt. Aufgrund der begrenzten Zulassungsmenge sind diese Mittel nicht überall verfügbar.

Empfehlung

Systemisches-Fungizid + Kontaktfungizid
z.B. z.B.
Propulse 1,2 l/ha Funguran Progress 1,25 kg/ha
Diadem/Alonty 1,0 l/ha Grifon SC 1,8 l/ha
Panorama 0,6 l/ha Yukon 3,0 l/ha
Domark 1,0 l/ha Recudo 1,0 l/ha
Zerko 2,65 l/ha

Der Zusatz eines Additives wie z.B. Kantor 0,15 %ig oder Dash 0,8 l/ha wirkt sich positiv auf die Benetzung aus, vor allem bei ungünstigen Witterungsbedingungen.

Beachten sie die flächengenaue Dokumentation bei Nutzung von Kontaktfungiziden.

Sortenversuch der ARGE Zuckerrübe Südwest