Nach den sehr warmen Temperaturen Anfangs der Woche werden ab Mittwoch nur noch Tageshöchsttemperaturen von 21 °C erwartet. Eine nächtliche Abkühlung bis auf 8 °C ist möglich. Alles in allem bleibt es trocken mit sehr viel Sonne und Regen ist vorerst nicht in Sicht. Bis Freitag herrscht starker Wind mit Böen bis zu 15 m/s.
Herbizidbehandlungen:
In den meisten Beständen steht die 3. NAK an oder ist bereits gelaufen. In den Frühsaatregionen kann teils eine 4. NAK notwendig sein. Bei einer normalen Verunkrautung sollten nach den Herbizidmaßnahmen ca. 3000 g Metamitron auf der Fläche appliziert worden sein (4-5 l Goldix Gold, Metafol SC).
Achten Sie auf die Anwendungshäufigkeit der Herbizide (meist 3 Anwendungen) und nehmen Sie einen Produktwechsel vor.
Zu der Grundmischung, die wegen der ausgeprägten Wachsschicht Blattherbizid betont sein sollte, kommen bei schwerbekämpfbaren Unkräutern die Spezialherbizide zum Einsatz.
Empfehlung bei Normalverunkrautung im Keimblattstadium:
Blattaktive Komponente:
Belvedere Duo 1,25 l/ha oder
Betanal Tandem 1,5 l/ha oder
Betasana SC 1,75 l/ha + Oblix 0,4 l/ha
+ Bodenherbizid:
Metafol SC 1,0-1,5 l/ha oder
Goltix Titan 1,3-2,0 l/ha
+ Wirkungsunterstützung:
Access oder Mero 1,0 l/ha oder
Hasten 0,5 l/ha oder
Kantor 0,15 %ig
Flächen mit zu erwartendem hohen Unkrautdruck (Vogelknöterich, Kamille, Bingelkraut, Ausfallraps etc.):
Mit dem Wegfall von Debut muss die Unkrautbekämpfungsstrategie neu durchdacht werden. Was mit Debut später gemacht werden konnte, muss nun im Vorhinein schon bestmöglich erledigt werden. Im Idealfall mit vorhandener Bodenfeuchte und hohen Mengen an Bodenherbiziden. Unsere Herbizidversuche bestätigen die letzten Jahre, dass der konsequente Einsatz von Venzar 500 SC zu den NAK’s zu verbesserten Wirkungsgraden in der Unkrautbekämpfung führt und einen unterstützenden Effekt der anderen Wirkstoffe zeigt. In Abhängigkeit der Witterung sollte Venzar 500 SC (Bodenwirkung 80 %/Blattwirkung 20 %) mit 0,2-0,3 l/ha zu den NAK’s eingesetzt werden.
Zusätze bei Problemunkräutern:
Lontrel (0,1 l/ha von Lontrel 600, 80 g/ha von Lontrel 720, 0,6 l/ha von Vivendi oder 0,6 l/ha Tabara) bei Windenknöterich (im Laubblattstadium), Hundspetersilie, Kamille oder Nachtschatten.
Tanaris 0,3-0,6 l/ha oder Spectrum 0,6-0,9 l/ha ab dem 6-Blatt-Stadium der Rübe ist eine Ergänzung für Hirsestandorte. Weitere Stärken bestehen gegen Amarant, Hundspetersilie und Kamille. Verwenden Sie Tanaris nur in Kombination mit „reinen Metamitron-Produkten“ um die zugelassene Wirkstoffmenge von 250 g Quinmerac nicht zu überschreiten.
Disteln: bei einer Wuchshöhe von 15 cm eignet sich der Einsatz von Lontrel 600 0,2 l/ha, Lontrel 720 160 g/ha, Vivendi 100 1,2 l/ha oder Tabara 1,2 l/ha.
Die Gräserbekämpfung sollte besonders bei bereits bestockten Pflanzen als Solo-Spritzung erfolgen. Hier sind die stärksten Produkte Select 240 EC und Focus Ultra.
Da auch die hartnäckigen Unkräuter von der NAK angegriffen werden, sollte zu Solobehandlungen (Disteln, Gräser, etc.) immer ein Abstand von min. 3-5 Tagen eingehalten werden, damit die Unkräuter genügend Wirkstoff aufnehmen.