Es ist bis zum Wochenende tagsüber sehr warm und sonnig gemeldet. Die Tageshöchsttemperaturen können dabei 26 °C betragen. Eine nächtliche Abkühlung bis auf
7 °C ist möglich. Erst ab Samstag schlägt das Wetter um und vereinzelt kann es zu gewitterartigen Schauern kommen. Nach dem Niederschlag von letzter Woche ist diese Woche ein großer Zuwachs bei den Zuckerrüben zu erwarten.
Bestände kontrollieren:
Die Rüben sind überwiegend gut aufgelaufen und befinden sich teilweise schon im 4/6-Blatt-Stadium. In vielen Zuckerrübenbeständen steht die zweite Herbizidbehandlung an. In den Rüben der frühen Saat steht die dritte NAK an. Ab der zweiten NAK können dann falls nötig Spezialherbizide mit appliziert werden. Bei Herbizidbehandlungen mit Spezialherbiziden (Tanaris, Rinpode etc.) ist darauf achten, dass die Mischungen nicht zu ,,scharf‘‘ werden, sonst kann es zu Verbrennungen und geschädigten Rüben kommen.
Regional kommt es derzeit zu Erdflohbefall. Typische Schadbilder sind Fenster-/Lochfraß. Hier muss über eine Behandlung mit einem Pyrethroid nachgedacht werden. Holen Sie sich bei Bedarf Beratung ein.
Die ersten Blattläuse werden auch gesichtet. Es kam aber noch nicht zur Schwellenüberschreitung. Bei Schwellenüberschreitung (30 % bei schwarzer Bohnenlaus;
10 % bei grüner Pfirsichblattlaus) erhalten sie einen Warnaufruf.
Schnecken:
Zur Kontrolle sollten Sie an mehreren Stellen einige Schneckenkörner ausstreuen und mit einem Sack oder einer Folie abdecken. Sind am nächsten Tag Schnecken zu finden, sollte die Fläche abgestreut werden. Mulchsaatflächen mit viel organischem Material sind eher betroffen.
Herbizidbehandlungen:
Die Bodenherbizide haben bei den trockenen Witterungsverhältnissen derzeit ungünstige Bedingungen. Durch die gut ausgeprägte Wachsschicht können die blattaktiven Herbizide in voller Aufwandmenge gefahren werden. Bei einer normalen Verunkrautung sollten nach den Herbizidmaßnahmen ca. 3000 g Metamitron auf der Fläche appliziert worden sein (4-5 l Goltix Gold, Metafol).
Empfehlung bei Normalverunkrautung im Keimblattstadium:
Blattaktive Komponente:
Belvedere Duo 1,25 l/ha oder
Betanal Tandem 1,25 l/ha oder
Betasana SC 1,5 l/ha + Oblix 0,4 l/ha
+ Bodenherbizid:
Metafol SC 1,3-1,5 l/ha oder
Goltix Titan 1,7-2,0 l/ha
+ Wirkungsunterstützung:
Access oder Mero 1,0 l/ha oder
Hasten 0,5 l/ha oder
Kantor 0,15 %ig
Flächen mit zu erwartendem hohen Unkrautdruck (Vogelknöterich, Kamille, Bingelkraut, Ausfallraps etc.):
Mit dem Wegfall von Debut muss die Unkrautbekämpfungsstrategie neu durchdacht werden. Was mit Debut später gemacht werden konnte, muss nun im Vorhinein schon bestmöglich erledigt werden. Im Idealfall mit vorhandener Bodenfeuchte und hohen Mengen an Bodenherbiziden. Unsere Herbizidversuche bestätigen die letzten Jahre, dass der konsequente Einsatz von Venzar 500 SC zu den NAK’s zu verbesserten Wirkungsgraden in der Unkrautbekämpfung führt und einen unterstützenden Effekt der anderen Wirkstoffe zeigt. In Abhängigkeit der Witterung sollte Venzar 500 SC (Bodenwirkung 80 %/Blattwirkung 20 %) mit 0,2-0,3 l/ha zu den NAK’s eingesetzt werden.
Zusätze bei Problemunkräutern:
Lontrel (0,1 l/ha von Lontrel 600, 80 g/ha von Lontrel 720, 0,6 l/ha von Vivendi oder 0,6 l/ha Tabara) bei Windenknöterich (im Laubblattstadium), Hundspetersilie, Kamille oder Nachtschatten.
Tanaris 0,3-0,6 l/ha oder Spectrum 0,6-0,9 l/ha ab dem 6-Blatt-Stadium der Rübe ist eine Ergänzung für Hirsestandorte. Weitere Stärken bestehen gegen Amarant, Hundspetersilie und Kamille. Verwenden Sie Tanaris nur in Kombination mit „reinen Metamitron-Produkten“ um die zugelassene Wirkstoffmenge von 250 g Quinmerac nicht zu überschreiten.
Disteln: bei einer Wuchshöhe von 15 cm eignet sich der Einsatz von Lontrel 600 0,2 l/ha, Lontrel 720 160 g/ha, Vivendi 100 1,2 l/ha oder Tabara 1,2 l/ha.
Die Gräserbekämpfung sollte besonders bei bereits bestockten Pflanzen als Solo-Spritzung erfolgen. Hier sind die stärksten Produkte Select 240 EC und Focus Ultra.
Da auch die hartnäckigen Unkräuter von der NAK angegriffen werden, sollte zu Solobehandlungen (Disteln, Gräser, etc.) immer ein Abstand von min. 3-5 Tagen eingehalten werden, damit die Unkräuter genügend Wirkstoff aufnehmen.