Pflanzenschutzhinweise vom 23.05.2023 für KW 21/22

23. Mai 2023

Nachdem gestern sehr punktuell Niederschläge zwischen 5 – 40 mm fielen, ist für die nächsten Tage das Wetter beständig gemeldet. Die Tageshöchsttemperauren bewegen sich zwischen 22 – 24 Grad, nachts kann es bis auf 8 Grad abkühlen. Der Druck an Blattläusen ist regional sehr unterschiedlich, hat es geregnet, wurden sie abgewaschen und der Druck wurde vermindert. Ist es trocken geblieben, sollten die Bestände intensiv kontrolliert werden und bei Schwellenüberschreitung behandelt werden.

 

Herbizidbehandlungen:

Überwiegend steht in den Betrieben steht die 2. NAK an, in den Frühsaatregionen ist die Abschlussbehandlung bereits gelaufen oder steht zeitnahe an. Durch die anhaltende, sonnige Witterung in den letzten Tagen ist die Wachsschicht weitestgehend wieder gut aufgebaut, deshalb kann die blattaktive Komponente im Vergleich zu den letzten Wochen wieder leicht erhöht werden. Teils kann in den Frühsaatgebieten dieses Jahr eine vierte NAK notwendig sein, beachten sie in diesem Fall die zulässigen Aufwandmengen der Produkte und nehmen sie sofern notwendig einen Mittelwechsel vor.

Empfehlung bei Normalverunkrautung im Keimblattstadium:

Blattaktive Komponente:          Belvedere Duo 1,25 l/ha oder

                                                             Betanal Tandem 1,25 – 1,5 l/ha oder

                                                             Betasana SC 1,75 l/ha + Oblix 0,4 l/ha

+ Bodenherbizid:                          Metafol SC 1,3-1,5 l/ha oder

                                                              Goltix Titan 1,8-2,0 l/ha

+ Wirkungsunterstützung:        Access oder Mero 1,0 l/ha oder Hasten 0,5 l/ha

 

Insektizidbehandlungen:

In einigen Regionen sind Schäden durch Moosknopfkäfer und Erdfloh zu beobachten. Hier eignet sich der Einsatz eines Pyrethroids in voller Aufwandmenge zur NAK. Sind ebenfalls Blattläuse auf der Fläche zu finden, sollte ein Produkt aus der Notfallzulassung mit dem Wirkstoff Acetamiprid (Mospilan etc.) eingesetzt werden. Somit werden alle Schädlinge auf einmal bekämpft. Beachten sie die rechtlichen Hinweise bei kombiniertem Herbizid- und Insektizideinsatz.

Notfallzulasung_20230503-1.pdf (ruebe.info)

 

Zusätze bei Problemunkräutern:

Debut 25 – 30 g plus 0,25 l FHS oder Shiro (ohne FHS) zur oben genannten Mischung bei den Problemunkräutern Amarant, Bingelkraut, Hundspetersilie, Klettenlabkraut, Kamille, Vogelknöterich, Raps, Ölrettich

Eine Alternative ist DebutDuo Active (Pack), es enthält zusätzlich den Wirkstoff Lenacil mit Bodenwirkung gegen Nachtschatten, Gänsefuß.

Debut wird in Kombination mit FHS eingesetzt. In dieser Kombination wird der Wirkunterstützer (Access, Mero, Hasten) auf die halbe Aufwandmenge reduziert.

 

Lontrel (0,1 l/ha von Lontrel 600, 80 g/ha von Lontrel 720 oder 0,6 l/ha von Vivendi) bei Windenknöterich (im Laubblattstadium), Hundspetersilie, Kamille oder Nachtschatten

 

Tanaris 0,3-0,6 l/ha oder Spectrum 0,6-0,9 l/ha ab dem 6-Blatt-Stadium der Rübe ist eine Ergänzung für Hirsestandorte. Weitere Stärken bestehen gegen Amarant, Hundspetersilie und Kamille.  Verwenden Sie Tanaris nur in Kombination mit „reinen Metamitron-Produkten“ um die zugelassene Wirkstoffmenge von 250 g Quinmerac nicht zu überschreiten.

 

Disteln: bei einer Wuchshöhe von 20 cm eignet sich der Einsatz von Lontrel 600 0,2 l/ha, Lontrel 720 160 g/ha oder Vivendi 100 1,2 l/ha.

Die Gräserbekämpfung sollte besonders bei bereits bestockten Pflanzen als Solo-Spritzung erfolgen. Hier sind die stärksten Produkte Select 240 EC und Focus Ultra.

Da auch die hartnäckigen Unkräuter von der NAK leicht mitgenommen werden, sollte zu Solobehandlungen (Disteln, Gräser, etc.) immer ein Abstand von min. 3-5 Tagen eingehalten werden, damit die Unkräuter genügend Wirkstoff aufnehmen. Bei Debut-Einsatz 7-10 Tagen.